Androgyn

Der Begriff Androgyn setzt sich aus den beiden Teilen Andros für den Mann und Gyn für die Frau zusammen. Diese Kombination sagt schon klar, dass eine Person, die ein androgynes Erscheinungsbild zeigt, nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen ist. Man kann auch sagen, dass diese Person beide Seiten in sich vereint, die männliche und die weibliche.

Mann oder Frau, was will dieser Mensch nun sein? Andererseits ist genau dieses Uneindeutige, auch das Wechseln von einer Rolle in die andere, für viele Sexualpartner sehr reizvoll. Mal ist der Partner eben weicher und sanfter, dann zeigt er wieder die kernige, maskuline Seite. Langweilig wird es auf jeden Fall mit solch einer Person, die androgyn ist, nicht.

In der Mode taucht der androgyne Look regelmäßig auf. Das Spielen mit dem nicht ganz Eindeutigen, das Kombinieren mehrerer Elemente, das hat Tradition und wird immer wieder gerne verwendet. Cowboy Hut und Blümchenkleid, enge Satinhose mit schweren Stiefeln. Das Spiel darum, was nun wirklich männlich oder weiblich ist, kann sehr reizvoll und variantenreich sein.

In manchen Fällen kann dieses nicht eindeutige für die Betroffenen aber auch ein Problem darstellen. Eine Frau, die extrem männlich auftritt, oder ein Mann, der allzu feminin ist, kann zu Irritationen führen und die Betroffenen auch in eine Identitätskrise führen. Dennoch ist die Definition, was nun weiblich ist, was männlich, von der jeweiligen Kultur abhängig und auch von der historischen Epoche. Männer mit Schminke - es gab sie schließlich im Rokoko auch schon einmal, ohne dass ihre Männlichkeit in Zweifel gezogen wurde.

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